Unter Privatanlegern, die sich um eine erfolgreiche Geldanlage bemühen, gilt es als probates Mittel, sich an denjenigen zu orientieren, die dabei offenbar besonders erfolgreich sind - Investmentguru Warren Buffett beispielsweise lässt grüßen. Ein Schlaglicht auf die Investmentaktivitäten besonders vermögender Anleger kann also in diesem Zusammenhang hilfreich sein. Zwar haben zweifellos nicht alle Menschen dieses Schlags ihr Geld mit Investments gemacht. Es ist aber kaum anzunehmen, dass Leute in der Gewichtsklasse zweistelliger Millionenvermögen und mehr ihre Anlageverwaltung auf die leichte Schulter nehmen. Im Gegenteil: Die meisten "Superreichen" legen diese Aufgabe in professionelle Hände - Grund genug für Anlagelaien also, einmal genauer hinzuschauen.
Eine Möglichkeit dazu bietet eine aktuelle Umfrage, die die britische Beratungsfirma Knight Frank durchgeführt hat. Knight Frank hat eigenen Angaben zufolge mehrere hundert Privatbankiers und Vermögensberater befragt, die dem Unternehmen zufolge zusammen ein Vermögen von mehr als drei Billionen Dollar für sogenannte UHNWI ("Ultra High Net Worth Individuals") verwalten.
Die wichtigsten Erkenntnisse daraus:
- Etwa zwei Drittel der befragten gaben an, das Vermögen ihrer Kunden sei im vergangenen Jahr gestiegen. Lediglich 16 Prozent sprachen von einem Rückgang des Wohlstandes.
- Den größten Anteil in den Portfolios der Superreichen machen mit durchschnittlich 27 Prozent Aktien aus. Auf Platz zwei liegt die Anlageklasse Immobilien mit 21 Prozent (wohl gemerkt: ohne die Erst- und Zweitwohnungen).
- Die reichen Kunden der Privatbankiers und Vermögensverwalter orientieren sich offenbar stärker in Richtung Betongold. 2018 reduzierten der Befragung zufolge 37 Prozent der wohlbetuchten Kunden den Aktienanteil in ihren Depots (was auch mit den Börsenturbulenzen am Jahresende zu tun gehabt haben dürfte). Der Immobilienbesitz dagegen stieg an: Während 2017 noch jeder UHNWI im Schnitt 2,9 Immobilien besaß, waren es im vergangenen Jahr bereits 3,6.
- Werden die Erst- und Zweitwohnungen mit einbezogen, so ist der Immobilienanteil am Vermögen der Superreichen noch höher. Knight Frank zufolge entfallen allein auf Erst- und Zweitimmobilien im Schnitt 32 Prozent des Vermögens dieser Klientel.
Den Trend zum Immobilieninvestment bestätigen auch die Experten von Knight Frank. "Wir haben in den vergangenen Jahren ein wachsendes Verlangen der UHNWIs festgestellt, den Immobilienanteil ihrer Portfolios zu erhöhen", sagt etwa Liam Bailey, der bei dem Beratungsunternehmen das Research leitet. "Dieser Trend wurde durch den Anstieg der durchschnittlichen Anzahl der Immobilien bestätigt."
Author: Alicia Mcdonald
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